„DGQ-Trainings leben von Offenheit und Empathie“23 | 08 | 24
Wissen vermitteln und Menschen befähigen: Das steht im Mittelpunkt der DGQ-Trainings. Jan Schuboth, DGQ-Trainer für die Themen Qualitätsmanagement und Audits, spricht im Interview über seinen Antrieb und seine Erfahrungen im Rahmen seiner Arbeit bei der DGQ. Dabei gibt er einen Einblick in aktuelle Trends und Entwicklungen und verrät, warum für ihn Qualität die Welt besser macht.
Was ist Ihr beruflicher Hintergrund? Wie sind Sie dazu gekommen, Trainer bei der DGQ zu werden?
Mein beruflicher Werdegang begann mit einer Ausbildung zum Verfahrensmechaniker und einem Maschinenbaustudium, in dessen Rahmen ich tief in die Prozesse der Fertigungsindustrie eintauchen konnte. Durch meine Arbeit in verschiedenen Unternehmen, sowohl in der Technologieentwicklung, im Qualitätsmanagement und im Vertrieb, als auch im operativen Management, habe ich umfangreiche Erfahrungen in der Implementierung und Optimierung von Produktionsprozessen gesammelt. Als Unternehmer habe ich viele Facetten der Industrie kennengelernt, von der Produktion bis hin zur Problemlösung auf menschlicher Ebene.
Der Wunsch, diese Expertise weiterzugeben und gleichzeitig Qualitätsstandards in der Industrie zu fördern, führte mich schließlich zur DGQ. Die Gelegenheit, mein Wissen und meine Erfahrung durch Trainings und Beratungsprojekte zu teilen, war für mich eine logische Erweiterung meines beruflichen Engagements.
Was hat Sie an der Aufgabe als Trainer bei der DGQ gereizt?
Es war die Verantwortung, die mich gereizt hat. Ich habe eine große Freude daran, Wissen zu transferieren, und noch mehr Spaß daran, dies in einem Umfeld zu tun, in dem ich direkt mit Menschen arbeite und sie auf ihrem beruflichen Weg unterstützen kann.
Was ist das Besondere an der Arbeit bei der DGQ? Sind es die Themen, die Art der Trainings bzw. der Trainertätigkeit, die Betreuung durch die DGQ oder das Netzwerk?
Das Besondere an der Arbeit bei der DGQ ist für mich die Kombination aus der fachlichen Tiefe der Themen und der praxisnahen Vermittlung. Die DGQ legt großen Wert darauf, dass die Trainings nicht nur theoretisches Wissen vermitteln, sondern die Teilnehmer auch befähigen, dieses Wissen in ihrer täglichen Arbeit anzuwenden. Hinzu kommen die hervorragende Betreuung und das Netzwerk, das durch DGQ-Veranstaltungen wie den Aktiventag geschaffen wird. Diese Netzwerkmöglichkeiten bieten eine wertvolle Plattform für den Austausch von Best Practices und das Knüpfen von Kontakten zu Fachkollegen.
Was zeichnet für Sie die DGQ-Trainings aus? Und was sollte man als DGQ-Trainer dafür mitbringen?
DGQ-Trainings leben von Offenheit und Empathie. Als Trainer muss man nicht nur über die notwendige Kompetenz verfügen, sondern auch echtes Interesse an den Menschen mitbringen. Leistungsbereitschaft ist hier ebenso wichtig wie das Verständnis für die individuellen Herausforderungen der Teilnehmer.
Sie sind – wenn man das mal so sagen darf – ein vergleichsweise junger Trainer. Dies gilt vor allem, wenn man bedenkt, dass Sie schon ein paar Jahre mit dabei sind. Schon früh in Ihrer beruflichen Karriere haben Sie Führungsverantwortung übernommen. Was treibt Sie an?
Schon früh in meiner Karriere habe ich erkannt, dass ich nicht nur technisch arbeiten möchte, sondern auch eine Führungs- und Vorbildfunktion übernehmen will. Die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und Teams zu leiten, hat mir immer große Freude bereitet. Es motiviert mich, wenn ich sehe, dass meine Arbeit einen direkten Einfluss auf den Erfolg eines Projekts oder sogar eines gesamten Unternehmens hat. Diese Begeisterung für die Optimierung von Prozessen und die Weitergabe von Wissen treibt mich täglich an.
Sie haben einen Bachelor in Produktionstechnik und berufsbegleitend im Master das Fach Mediation studiert. Das sind zwei recht unterschiedliche Richtungen. Inwiefern hilft Ihnen diese Kombination bei Ihrer Arbeit als DGQ-Trainer?
Mein Bachelor of Engineering gibt mir das technische Verständnis, um Prozesse präzise zu analysieren. Die Mediation hingegen vermittelt mir die Ruhe und die Werkzeuge zur Konfliktlösung, die notwendig sind, um auch in schwierigen Situationen den Überblick zu behalten und auf den Hintergrund der Teilnehmer einzugehen.
Naturgemäß ist der Kreis der Teilnehmenden hinsichtlich des beruflichen Hintergrunds, der Branche und auch des Kenntnisstands heterogen. Wie gehen Sie damit um?
Ich gehe das zielgerichtet an, indem ich die Bedürfnisse verschiedener Generationen berücksichtige und für Ausgeglichenheit im Lernprozess sorge. So kann ich sicherstellen, dass alle Teilnehmer, unabhängig von ihrem Erfahrungsstand, optimal profitieren.
Sie sind jetzt schon ein paar Jahre dabei. Welche grundsätzlichen Erfahrungen machen Sie in den Trainings? Was sind die größten Herausforderungen, welche die Teilnehmenden mit einbringen?
Verständnis und Integration sind der Schlüssel. Wenn die Teilnehmer Vertrauen in die Prozesse entwickeln, erleben sie Anerkennung und Erfolg, was wiederum ihre Motivation und ihren Lernerfolg stärkt.
Ist Ihnen eine Trainingsveranstaltung, eine Situation, eine Teilnehmerin oder ein Teilnehmer besonders in Erinnerung geblieben?
Aus jedem Training bleiben immer Erinnerungen und Situationen in Erinnerung. Viele positive Momente bleiben im Gedächtnis, insbesondere positive Situationen, in denen Teilnehmende mit Überzeugung und Elan aus Trainings gehen. Ehrlicherweise gibt es auch vereinzelte negative Situationen, welche einfach dazugehören und einen Punkt zum Reflektieren und Verbessern geben.
Sie führen Trainings im Bereich „Qualitätsmanagement“ und „Audit“ bei der DGQ durch. Das eine baut auf dem anderen auf. Gab es schon das eine oder andere Wiedersehen mit Teilnehmenden und haben Sie schon Auditoren über den gesamten Ausbildungsweg begleitet?
Ja, ich hatte das Vergnügen, einige Teilnehmer über den gesamten Ausbildungsweg hinweg zu begleiten. Es ist immer wieder schön, wenn ich Teilnehmer in verschiedenen Kursen wiedersehe und ihre Entwicklung miterleben darf. Einige von ihnen haben als Anfänger in meinen Grundlagenkursen begonnen und sich später zu kompetenten Auditoren entwickelt. Diese Kontinuität und der Aufbau einer langfristigen Beziehung zu den Teilnehmern sind für mich eine der bereicherndsten Aspekte meiner Tätigkeit als Trainer.
Haben Sie in den letzten Jahren Veränderungen bei Teilnehmenden, Trainings oder Fachinhalten bemerkt? Gibt es aktuelle Trends und Entwicklungen, die zu Beginn Ihrer Trainerkarriere bei der DGQ noch nicht vorhanden waren?
Definitiv. Die Digitalisierung hat die Art und Weise, wie wir Qualitätsmanagement und Audits durchführen, grundlegend verändert. Remote Audits und E-Trainings sind mittlerweile fest etablierte Bestandteile unseres Angebots, was zu Beginn meiner Trainerkarriere undenkbar war. Die Pandemie hat diesen Wandel stark beschleunigt und sowohl Trainer als auch Teilnehmer mussten sich schnell an diese neuen Formate anpassen. Ich sehe darin jedoch eine große Chance, da diese Entwicklungen die Flexibilität erhöhen und den Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten erleichtern.
Sie fungieren auch als Prüfer für die DGQ. Welche Erfahrungen haben Sie in dieser Funktion gemacht?
Als Prüfer sehe ich, wie Teilnehmer das Gelernte in Prüfungen anwenden. Es erfordert Objektivität, aber auch Empathie, um den verschiedenen Hintergründen und Wissensständen gerecht zu bewerten.
Zum Abschluss noch eine Frage, welche die gesamte DGQ gerade besonders umtreibt: Was bedeutet Qualität für Sie? Warum macht Qualität die Welt für Sie besser?
Qualität ist für mich ständige Weiterentwicklung und Innovation. Es geht darum, immer einen Schritt voraus zu sein und sich auf das Wesentliche zu fokussieren, um langfristige Zufriedenheit zu erreichen. Qualität schafft Vertrauen und ist der Schlüssel zu einem nachhaltigen Erfolg.