Eine Hommage auf Ada Lovelace – Natürliche Intelligenz schafft Künstliche Intelligenz4 | 11 | 24
Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erkannte Ada Lovelace (1815 -1852) wohl als erste die Potenziale dessen, was später Computer genannt werden sollte. Sie ist somit eine der bedeutendsten Wegbereiterinnen der Informatik und auch der Künstlichen Intelligenz, die uns heute so umtreibt. Als die Arbeit, die ihren Ruhm begründet hat, gelten Lovelaces umfangreiche „Notes“ zu einem von ihr übersetzten Artikel von Luigi Federico Menabrea über die Rechenmaschine „Analytical Engine“ ihres Partners, des Mathematikers Charles Babbage.
Die intellektuelle Leistung der Mathematikerin ist schon für sich herausragend und umso beeindruckender, als sie diese in einer Zeit erbrachte, in der Frauen in Gesellschaft, Wissenschaft und Beruf extrem benachteiligt und auf vielen Feldern ausgeschlossen wurden. Der Zutritt zu Bibliotheken und Universitäten war ihnen versagt.
Ihre adlige Abstammung hingegen hat andererseits sicherlich Türen geöffnet. Ihr Vater war der berühmte Dichter Lord Byron (George Gordon Byron). Ihr Mann, William King, der spätere Earl of Lovelace, wurde Mitglied der Royal Society, um Zugang zu deren Bibliothek zu bekommen, wo er für seine Gattin Artikel abschrieb. Der Name Ada Lovelace begegnet einem auch heute, viele Forschungseinrichtungen der Informatik sind nach ihr benannt.
Wie sieht es heute in der Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und konkret in unserem Unternehmen aus?
- Hat jeder gleichen Zugang zu Wissen und Lernmöglichkeiten?
- Kann sich jede und jeder mit guten oder gar mit bahnbrechenden Ideen einbringen?
- Sind wir bereit, Neuartiges anzuhören und zu berücksichtigen?
Formal haben alle die gleichen Möglichkeiten. In der Praxis besteht immer wieder das Risiko, dass Gruppen sich gegen Außenseiter abschotten. Auch gegen geniale Außenseiter.
Der Informatikprofessor Graham Horton der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat Ada Lovelace eine Website gewidmet, auf der viele Interessante Information über ihre Leben und Werk zu finden sind.
Meine DGQ-Blogserie 2024 „Eine Hommage auf…“
Eine Hommage ist eine „Huldigung“ für eine Geistesgröße. Ich möchte im Laufe des Jahres 2024 zwölf Menschen vorstellen, die einen wertvollen Beitrag für das QM geleistet haben, egal ob dieser explizit fürs Qualitätsmanagement oder zunächst ohne direkten Bezug dazu entstand. Im Kern geht es darum, interessante Inputs herauszuarbeiten, bevorzugt Inhalte, die im QM kaum bekannt, nicht vertraut sind und deren Bezug zu unserer Arbeit ein Aha auslöst.