Die Qualität der Kommunikation: Die Beziehung macht’s!28 | 06 | 19


Willkommen zur unserer Blogstrecke „Die Qualität der Kommunikation“. Schön, dass Sie sich wieder Zeit nehmen. Im letzten Beitrag mit dem Titel „Hinter statistischen Daten verstecken, das klappt nicht!“ stand das erste Axiom der Kommunikationstheorie im Fokus: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ In diesem Beitrag dreht sich alles um Beziehungen.

Die Beziehung macht’s!

„Paul, kannst Du mal bitte kommen?!“ Pauls Gedanken werden sich jetzt sicher darum drehen, was der Chef von ihm will. Und ob dem Chef etwas Unangenehmes aufgefallen ist. Pauls schlechtes Gewissen rattert und er geht alles durch, was er gestern und heute gemacht hat – war da was falsch? Volles Kopfkino!

Wären wir in der Lage, die Äußerung nur und ausschließlich sachlich zu hören, wäre alles kein Problem. Wir würden einfach zum Chef gehen und fragen „Um was geht’s?“ Das wäre schön. Wir sind Menschen und interpretieren sofort: Ist das gut oder schlecht für mich? Wir machen uns Sorgen, dass jetzt etwas Unangenehmes kommt. Wir vermuten Kritik und wappnen uns innerlich dagegen. Ja, mit Kommunikation wollen wir Informationen vermitteln. Aber es ist nahezu unmöglich, eine rein sachliche Botschaft zu schicken. Watzlawick bringt das in seinem zweiten und sicherlich berühmtesten Axiom auf den Punkt:

2. Axiom: „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt.“

Stellen Sie sich vor, ein guter Freund sagt zu Ihnen: „Bitte schreib doch mal leserlich.“ Sie werden das eher akzeptieren, als wenn ein missliebiger Kollege genau dasselbe sagt. Es schwingt viel mit: Fühlen sich die Gesprächspartner ernst genommen? Erleben sie Ablehnung oder Zustimmung? Werden die Informationen geglaubt? Das hängt von der Beziehung ab! Die Beziehung ist die Brücke, über die die Informationen gehen. In einer schwierigen Beziehung voller Misstrauen sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Gesprächspartner überhaupt zuhört oder den Informationen Glauben schenkt. Das kann für das Qualitätsmanagement nicht gut sein.

Was können Sie für eine gute Beziehung tun?

Sie können die Beziehung pflegen, indem Sie Fragen stellen und sich Zeit nehmen, der Antwort interessiert zuzuhören!

Sie können die Beziehung durch Small-Talk pflegen. Sprechen Sie nicht nur über fachliche, berufliche Themen, sondern teilen Sie anderen in kleinen Häppchen etwas über Sie persönlich mit, zum Beispiel über Hobbies, Erlebnisse, Reisen etc. Und indem Sie andere nach ihren Erlebnissen fragen – Small-Talk ist so hilfreich!

Manchmal müssen Sie Beziehungen klären und mit der Frage. „Was ist eigentlich los?“ ins kalte Wasser springen. Das kann sehr belebend und erfrischend sein. So kann die Beziehungsbrücke an Stabilität gewinnen, und Sie können wichtige Q-Themen leichter vermitteln.

Weiter geht es in acht Tagen. Schauen Sie vorbei. Sie sind herzlich eingeladen.

 

 

Über die Autorin: Susanne Völker

Die Sprechwissenschaftlerin Susanne Völker berät ihre Kunden zu den Themen Kommunikation, Organisation und Zusammenarbeit. Ihr Leistungsspektrum umfasst die Produkte Moderation, Teamaktivierung, Führungsberatung, Rhetorikcoaching und Stimmtraining. Seit 1999 ist sie für die DGQ als Autorin und Trainerin für sozial-kommunikative Themen in verschiedenen Lehrgangsblöcken tätig und gibt didaktische Impulse. Für die DGQ entwickelte und leitet sie u.a. das Seminar QM-Teams führen ohne Weisungsbefugnis.

Ein Kommentar bei “Die Qualität der Kommunikation: Die Beziehung macht’s!”

  1. 730f1f405a6e329bd920b2a8826162a3 Karsten sagt:

    Danke für diesen guten Artikel!

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