DGQ-Glossar Digitalisierung: Mensch-Maschine-Interaktion11 | 12 | 19
Als Mensch-Maschine-Interaktion wird die Interaktion bzw. Kommunikation von einem Menschen mit einer Maschine, heute in der Regel mit einem Computer bezeichnet. Diese Kommunikation erfolgt über eine sogenannte Schnittstelle. Ein ganz einfaches Beispiel hierfür ist ein Schalter. Wird dieser betätigt, wird dadurch eine Aktion ausgelöst.
Die Norm ISO 9241 „Ergonomie der Mensch-System-Interaktion“ beschreibt Anforderungen an die Arbeitsumgebung, Hard- und Software. Sie enthält unter anderem „Leitlinien für die Individualisierung von User Interfaces“, „Grundsätze und Anforderungen für physikalische Eingabegeräte“ oder „Empfehlungen für die taktile und haptische Interaktion“. Hauptziel beim Design solcher Schnittstellen ist es, die Kommunikation mit dem Computer für den Nutzer möglichst intuitiv und einfach zu gestalten. Sie kann z.B. per Texteingabe über eine Tastatur, einen Touchscreen oder per Sprachsteuerung erfolgen. Daraus ergibt sich, dass es sich bei der Mensch-Maschine-Interaktion um ein interdisziplinäres Feld aus Informatik, Sprachwissenschaften, Psychologie, Verhaltenswissenschaften, Design, Ergonomie und anderen handelt.
Ein ganz aktuelles Produktbeispiel sind die in den letzten Jahren immer weiter entwickelten Datenbrillen. Dabei handelt es sich um kleine, am Kopf getragene Computer, die Informationen zum Sichtfeld des Trägers hinzufügen. Außerdem kann man mit ihnen telefonieren oder Fotos und Videos aufnehmen. Eine Datenbrille kann durch Sprache oder ein Touchpad am Brillenbügel gesteuert werden.
Mit Hilfe moderner, intuitiver Schnittstellen werden auch hochkomplexe Systeme, wie beispielsweise Produktionsstraßen einfach bedienbar. Eine gute Kommunikation zwischen Mensch und Maschine ist wichtig, um Missverständnisse und damit Fehler zu vermeiden. Denn bislang ist ungeklärt, wer die Verantwortung trägt, wenn es durch Probleme in der Mensch-Maschine-Interaktion zu Unfällen kommt.