Telefoninterview – QM in Handwerksbetrieben11 | 08 | 15
Alternative Herangehensweisen und Modellanpassungen
In den letzten zwei Wochen sind Teil 1 und Teil 2 und Teil 3 eines Interviews erschienen, dass ein Masterstudent kürzlich mit mir geführt hat. Der letzte Beitrag hat erste Ansatzpunkte für die Umsetzung von QM in Handwerksbetrieben geliefert. Der vierte Teil es Interviews beleuchtet Anpassungsmöglichkeiten des EFQM Modells für Handwerksbetriebe.
„Eine Vorauswahl zu treffen, die nicht wissenschaftlich fundiert ist, macht keinen Sinn.“
Macht es dann Sinn, wenn man sich die einzelnen Kriterien anschaut, dass man sich dann in diesen Kriterien jeweils auf einen Punkt konzentriert, also zum Beispiel bei der Führung. Was müsste man bei der Führung zu Beginn ändern oder auf was müsste man sich fokussieren, wenn man dieses Modell einführen möchte, dass man eine Verbesserung oder eine Veränderung feststellt?
Sommerhoff: Also man kann ja überlegen, was sind denn häufigere Potenziale im Handwerk und damit eine Art Vorauswahl treffen. Solange man das aber nicht wissenschaftlich fundieren kann, macht auch da eine Vorauswahl aus meiner Sicht keinen Sinn, sondern wenn man das Modell hier wirklich einsetzen würde, müsste man da auch in der Breite der Teilkriterien zunächst mal analysieren. Man kann das ja sehr schnell machen und sagen, an dieser Stelle ist eher keine Baustelle. Aber auch da macht es aus meiner Sicht keinen Sinn vorwegzunehmen, wo denn hier aller Voraussicht nach der Hase im Pfeffer liegt. Also man müsste es sich dann wirklich für die konkrete Organisation konkret anschauen.
„Zwei bis drei existenzielle Probleme müssen Identifiziert werden.“
Wenn man jetzt merkt, es gibt eine große Anzahl an Baustellen, an Verbesserungspotenzialen, was würde aus Ihrer Sicht Sinn machen, das dann zu priorisieren? Also was macht man wirklich zuerst?
Sommerhoff: Zuerst macht man das, wo man sagt, das ist existenziell. Wenn ich die Nuss nicht knacke, dann fahre ich die Bude vor die Wand. So. Und da gibt es nicht 30 Themen in einer Organisation, da gibt es ein, zwei, drei Themen wo ich sage, wenn du da den Knoten nicht durchschlägst, dann fährst du die Bude vor die Wand. Das ist für mich existenziell. Das ist die Priorisierung.