Qualitätsmanagement oder Qualitätssicherung?27 | 06 | 17
„Made in Germany“ – das ist ein Siegel, welches für Verbraucher weltweit vor allem für eines steht: Qualität. Kein Wunder, dass für die deutsche Industrie die hohe Qualität ihrer Produkte eine entscheidende Rolle spielt – auch im Wettbewerb mit anderen Gütesiegeln. Damit eine einwandfreie Produktion und ein erfolgreiches Qualitätsmanagement gewährleistet werden kann, braucht es Qualitätssicherer und Qualitätsmanager.
Doch worin unterscheiden sich diese Funktionen? Und falls Sie sich für eine dieser Ausbildungen interessieren: welche ist die Richtige?
Das macht ein Qualitätssicherer
Mitarbeiter in der Qualitätssicherung (wie z. B. die „DGQ-Fachkraft Qualitätsprüfung“, der „DGQ-Spezialist Qualitätssicherung“ und der „DGQ-Manager Qualitätssicherung“) planen, lenken und sichern die Prozess- und Produktqualität. Sie stimmen sich eng mit anderen Abteilungen, wie z. B. der Konstruktion und Fertigung ab und arbeiten mit dem Einkauf und den Lieferanten zusammen.
Aber auch die Abstimmung mit den Kunden hat eine hohe Bedeutung und gehört zu den typischen Aufgaben des Anforderungsmanagements. Qualitätssicherer überwachen Prüfmittel auf ihre Genauigkeit und nehmen statistische Auswertungen vor. Werkstücke überprüfen sie mit Hilfe modernster, computergestützter Messtechnik auf Maßhaltigkeit und erstellen die Prüfberichte.
Qualitätssicherer haben vor allem auch tiefes Verständnis von Stichprobenprüfungen und Qualitätsregelkarten und können somit zielgerichtet Korrektur- und vorbeugende Maßnahmen vornehmen.
Kurz und knapp also: Sie arbeiten vor allem im produzierenden Gewerbe und stellen die Produktqualität sicher.
Das macht ein Qualitätsmanager
Mitarbeiter im Qualitätsmanagement (wie z. B. der DGQ-Qualitätsbeauftragte und der DGQ-Qualitätsmanager) interpretieren wichtige grundlegende Normen, wie DIN EN ISO 9001. Sie kennen die Grundlagen des Prozessmanagements und sind somit in der Lage, Potenziale zur Verbesserung von Prozessen aufzudecken. Das alles mit dem Ziel, die Qualität von Produkten oder Dienstleistungen aufrechtzuerhalten oder sogar zu verbessern.
Da sich Unternehmen oftmals an verschiedenen Regelwerken orientieren und diverse Kundenanforderungen berücksichtigen müssen, führen Qualitätsmanager integrierte Managementsysteme (IMS) ein. Auf diese Weise tragen sie zur Innovation, Kundenbindung und Zukunftsfähigkeit ihrer Organisation bei.
Qualitätsmanager sind in der Lage, über die Anwendung von Methoden und Werkzeugen des Qualitätsmanagements sowie statistischen Methoden zu entscheiden. Sie richten die Auditprogrammplanung auf die Strategie des Unternehmens aus und führen dieses erfolgreich zur Zertifizierung.
Kurz und knapp also: Sie implementieren Qualitätsmanagementsysteme sowohl in produzierenden Unternehmen als auch in Dienstleistungsunternehmen und entwickeln diese weiter. Ihr Fokus liegt vor allem auf den Prozessen im Unternehmen.
Qualitätsmanagement versus Qualitätssicherung
Sowohl Qualitätsmanager als auch Qualitätssicherer kümmern sich also vor allem um das, was ihrer Funktionsbezeichnung voransteht: Qualität. Doch während bei Qualitätssicherern die Fertigungs- und Produktqualität im Fokus stehen, konzentrieren sich Qualitätsmanager auf die Prozesse und das gesamte Managementsystem der Organisation.
Haben beide Funktionen auch etwas gemeinsam? Natürlich! Nicht zuletzt leisten sie als Qualitäter gemeinsam einen entscheidenden Beitrag dazu, dass das Siegel „Made in Germany“ nicht an Wert verliert.
Über die Autoren
Andrea Zang ist Produktmanagerin bei der DGQ Weiterbildung. Seit 2008 verantwortet sie den Lehrgangsblock Qualitätsmanagement und Seminare rund um das Thema QM. Besonders wichtig ist es ihr, dass den Teilnehmern der Lehrgangsreihe QM der Transfer des Gelernten in die Praxis gelingt. Andrea Zang ist Diplomkauffrau mit den Schwerpunktthemen Industriebetriebslehre, Personal und Organisation.
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Marco Rasper ist Produktmanager bei der DGQ Weiterbildung. Seit 2014 verantwortet er die Lehrgangsblöcke Qualitätssicherung und Fertigungsmesstechnik sowie Seminare rund um dieses Thema. Ihm ist es wichtig, seine Kunden für ihre Tätigkeit oder für ihre Karriere fit zu machen. Und freut sich, wenn seine Teilnehmer seine Trainings als Erlebnis einstufen. Marco Rasper ist Diplom-Pädagoge mit den Schwerpunkten Personalentwicklung und Erwachsenenbildung. |
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