12 Sätze, die Ihr QM verbessern – 11. Satz: „Das kann ich selbst beeinflussen.“29 | 11 | 23
„Man müsste mal…“ „Wenn der oder die endlich …“ Das ist eine Frage des Mindset …“
Es gibt Dinge, die können Sie selbst einfach anders machen. Es gibt Veränderungen, zu denen Sie andere stimulieren oder motivieren können. Und es gibt Sachen, da können Sie sich auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln, die wird so leicht niemand, vielleicht nie jemand ändern. Es bringt nicht nur nichts, es frustriert Sie und Ihre unternehmensinternen Partner, wenn Sie dennoch immer wieder und immer weiter insistieren, probieren, antreiben.
Grundsätzlich und insbesondere im Qualitätsmanagement, das ja nur kollektiv erfolgreich sein kann, müssen wir als Qualitätsmanagerin oder -manager unterscheiden, was machbar ist und was nicht, was realistisch, was nicht. Dazu gehört unbedingt, die Reichweite der eigenen Selbstwirksamkeit zu erkennen, um zu verstehen, was ich eigenständig und eigenverantwortlich machen und vor allem ändern kann. Und wo ich eine Chance habe, andere zum Handeln und Verändern zu bewegen. Dabei zählt letztlich nur, was auch gewollte Effekte erzielt.
Dazu gehört zudem, zu erkennen, wofür Commitment und Voraussetzungen aufseiten erforderlicher Akteure grundsätzlich fehlen. Das muss ja nicht immer so bleiben, aber der Weg von hier zu einer Umsetzung ist dann zumindest lang, steinig und konfliktgeladen und manchmal einfach nicht gangbar. Wenn wir aber immer wieder versuchen, hier voranzukommen, indem wir fordern, auffordern, antreiben, selbst die Voraussetzungen aber nicht schaffen können, dann verschwenden wir Ressourcen und erzeugen und verhärten Opposition sowie eigene Frustration. Ich will damit nicht sagen, dass wir für immer davon lassen sollen. Wir sollten „so etwas“ aber erst dann wieder ansprechen, wenn wir gemeinsam mit Verbündeten einen realistischen Weg zur notwendigen Veränderung erkennen. Wenn sich also die Voraussetzungen verändert, verbessert haben.
Armin Nassehi, Münchner Soziologe, spricht in seinem Buch „Unbehagen“ vom Fehlschluss vom Notwendigen auf das Mögliche. Das finde ich ein beeindruckendes Paradox. Die Grenzen der eigenen Wirksamkeit realistisch einzuschätzen und einzuhalten, schützt uns davor, Frusterlebnisse zu wiederholen und zu verstetigen – sprich: Energie zu verschwenden. Er bleibt ja genug zu tun, was gelingt.
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Die Idee für diese Reihe habe ich dem Buch „50 Sätze, die das Leben leichter machen“ von Karin Kuschik (rororo 2022) entnommen. Ich fand sie großartig und deshalb habe ich sie für uns aufgegriffen.
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