Letzte Meldung – Heute: Die Stichprobe27 | 01 | 17
Bei einer klassischen Stichprobe in der Güterproduktion sollte anhand der zufällig vorgenommenen Warenprobe (etwa durch Stich mit einer Sonde in Roheisen oder Getreide) auf die Ware insgesamt zurückgeschlossen werden können. Fielen die von erfahrenen Fachkräften entnommenen Warenproben spezifikationsgemäß aus, gab es hinreichende Sicherheit über die Lieferung insgesamt. Eine Stichprobe allerdings so vorzubereiten, dass nur diese den Anforderungen genügte, der Rest bewusst nicht, dürfte kaum hinnehmbar sein.
Audits sind eine besondere Form der Stichprobe. Sie sollen den Nachweis der angemessenen und wirksamen Umsetzung der Kunden- und Normenforderungen erbringen. Aus Effizienzgründen gibt es auch hier keine Vollprüfung, sondern eine Stichprobe im übertragenen Sinne. Ist die Stichprobe i.O, ist wohl das ganze System i.O. Das bedeutet auch, dass die Umstellung auf die neuen Normen in der gesamten Organisation vor den Audits abgeschlossen sein muss, dass auch interne Audits an allen Standorten vorab nach neuer Norm durchgeführt sein müssten. Eine Auditplanung, in der ausschließlich die für die Zertifizierungsbegutachtung vorgesehenen Standorte ‚nach neuer Norm‘ vorbereitet, andere Teile der Organisation ggf. erst später nachgezogen werden, wäre nach dem ‚Stichprobengedanken‘ kaum zu akzeptieren sein. Na, dann…
Über den Autor: Kai-Uwe Behrends
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