Lässt sich UMwelt managen?5 | 06 | 19
Wir sind die Welt und der Rest ist „UM“? Wenn es nur das kleine Problem nicht gäbe, dass UM aus unseren Lebensgrundlagen besteht. Wasser und Nahrung befriedigen unsere existenziellen Bedürfnisse. Rohstoffe, energetische Flüsse und der Natur entnommene Phänomene sichern uns viele angenehme und spannende Entwicklungen in unserem Leben. Wir lieben Komfort aller Art, Sicherheit, vermögensbasierten Status, fast unbegrenzte Mobilität, schöne Dinge und freie Zeit ohne schwere Arbeit, für weitere Kreativität.
Umweltschutz gehört zur Allgemeinbildung
Bedauerlicherweise haben wir das alles ohne Rücksicht auf die natürlichen Ressourcen so weit entwickelt und uns dabei von der Natur entfremdet. Wenn wir heute versuchen, den Schaden an Natur und Klima zu begrenzen, dann – gesehen aus der Perspektive der allermeisten Menschen – in erster Linie um uns Lebensgrundlagen und Entwicklungsmöglichkeiten zu erhalten. In den letzten 50 Jahren haben denn auch die Industrieländer mit ihren umweltbelastenden Systemen erkannt, wie groß der Handlungsbedarf diesbezüglich ist. Umweltschutz – heutzutage unter den Nachhaltigkeitsthemen zu finden – gehört mittlerweile zur Allgemeinbildung. Umwelterziehung startet spätestens im Kindergarten.
Das Bewusstsein für Umweltschutz wächst infolgedessen. Mittels digitaler Rechner kann heute jeder seinen persönlichen ökologischen Fußabdruck einschätzen und ist in der Verantwortung für Konsum und Verhalten. Die Auswirkungen lassen sich entlang der Tätigkeiten festmachen: ernähren, wohnen, reinigen, bewegen. Mit der Auswahl von Produkten oder Verkehrsmitteln sowie mit der Festlegung des eigenen Lebensstandards üben wir Einfluss aus. Heißt, wir entscheiden nach unseren Werten und organisieren unser Leben wie bzw. mit wieviel Schaden für die Umwelt. Verbesserte Erhebungsmethoden und Nachvollziehbarkeit von Umweltaspekten zeigen Verbrauch und Verschmutzung immer transparenter auf.
Unternehmen sind in der Pflicht
Dieser Gedanke lässt sich auch auf soziale Systeme übertragen. In Unternehmen wird er beispielsweise von Umweltmanagementsystemen getragen. Ausgehend von teils sehr komplexen Prozessen, werden umweltbeeinflussende Faktoren und Risiken ermittelt. Sie entstehen innerhalb des Unternehmens, der Wertschöpfungskette sowie ab der Nutzungsphase von Produkten und Dienstleistung. Teilweise fordert auch der Gesetzgeber, die Umwelt bei bestimmten Tätigkeiten zu schützen. So reguliert zum Beispiel das Wasserhaushaltsgesetz Verhaltensweisen an Anlagen, an denen wassergefährdende Stoffe gelagert, abgefüllt, hergestellt, behandelt und verwendet werden. Weil das staatliche System diesen Willen ausgesprochen hat, sind Unternehmen in der Pflicht, entsprechend zu steuern und zu organisieren.
Alles eine Frage des zeitlichen Horizonts
Ob freiwillig oder erzwungen – UM lässt sich mit Transparenz und Werten ein Stück weit managen. Und zwar in Abhängigkeit davon, wie wir – also Welt – unseren Lebensprozess inklusive Arbeits- und soziales Leben gestalten. Und abhängig davon, wieviel UM übrig ist. Geht UM nämlich zuneige, reduziert sich unser Ermessensspielraum im Umweltschutz in gleichem Maße. Ein sich selbst regulierendes System wie die Erde hat die „Welt“ im Griff. Es ist alles eine Frage des zeitlichen Horizonts. Umso wichtiger wird es, unsere Zeit und Kreativität so einzusetzen, dass Ressourcenverbrauch eingedämmt und die Umwelt geschützt werden. Als DGQ sorgen wir für den Kompetenzaufbau in Unternehmen und wünschen allen DGQ-Umweltmanagementbeauftragten gute Rahmenbedingungen und viel Erfolg!
DGQ-Weiterbildungsangebote rund um Umweltmanagement
Der DGQ-Lehrgang „Umweltmanagement und Umweltschutz Kompakt“ vermittelt Ihnen die Grundlagen von Umweltmanagement und Umweltschutz. Sie erhalten einen Überblick über Umweltmedien und Instrumente, um Umweltaspekte darzustellen und zu bewerten. Nach dem Training sind Sie in der Lage, die Risiken und Chancen von Umweltauswirkungen im Unternehmen einzuschätzen und ihnen vorzubeugen. Zudem vertiefen Sie Ihre Fachkenntnisse über die wichtigsten Forderungen von DIN EN ISO 14001. Jetzt anmelden »
Frischen Sie Ihre Kenntnisse im Umweltrecht und zur ISO 14001 auf. Speziell für Umweltmanagementbeauftragte und Umweltauditoren haben wir das Seminar „Refresher Umweltrecht und ISO 14001“ entwickelt. Erhalten Sie einen Überblick über umweltrelevante Änderungen und bringen Sie Ihr Wissen über Umweltmanagementsysteme, umweltrechtliche Neuerungen und Umweltauswirkungen neuer Technologien auf den aktuellsten Stand. Jetzt anmelden »
Comments are closed.