Die dunkle Seite der künstlichen Intelligenz: Warum wir uns der Risiken bewusst sein müssen2 | 11 | 23

KI, GKI, Datenschutz

In der heutigen digitalen Ära ist die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) und insbesondere von GKI-Tools (Generative KI) eine immer häufiger auftretende Praxis in Unternehmen. Diese Tools sind in der Lage, komplexe Aufgaben wie Datenanalyse, Entscheidungsfindung und Prozessautomatisierung zu übernehmen und somit die Effizienz von Unternehmen zu steigern. Immer mehr Unternehmen setzen deshalb auf die Nutzung von GKI-Tools, um ihre Arbeit effizienter zu gestalten und Entscheidungen zu treffen. Allerdings birgt die Verwendung von GKI auch Risiken, auf die jeder Nutzer achten sollte. Diese Risiken sind vielfältig und reichen von ungenauen und voreingenommenen Ergebnissen über ethische Risiken bis hin zu Urheberrechtsproblemen und Verstößen gegen regulatorische Verpflichtungen.

Transparenz und Rückverfolgbarkeit

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass jeder Nutzer sich mit den Risiken vertraut macht, bevor er GKI-Tools nutzt. Die Funktionsweise von GKI-Algorithmen ist oft undurchsichtig, da sie auf einer komplexen Struktur von neuronalen Netzen und Algorithmen basieren. Dies kann dazu führen, dass nachvollziehbare Entscheidungen und Rückverfolgbarkeit nicht einfach möglich sind. Dies kann dazu führen, dass Entscheidungen, die von diesen Tools getroffen werden, für den Nutzer nicht verständlich sind. Das bedeutet, dass der Nutzer möglicherweise nicht in der Lage ist, die Gründe für eine bestimmte Entscheidung auf Anhieb zu verstehen oder zu erklären.

Dieses Problem kann insbesondere in Fällen auftreten, in denen GKI-Tools Entscheidungen treffen, die erhebliche Auswirkungen auf das Unternehmen oder die Gesellschaft haben. Wenn beispielsweise eine Bank ein GKI-Tool verwendet, um Kreditanträge von Kunden zu analysieren, kann die Entscheidung des Tools darüber entscheiden, ob ein Kunde ein Darlehen erhält oder nicht. Wenn die Entscheidung nicht nachvollziehbar ist, kann dies zu Frustration und Unverständnis bei den Kunden führen.

Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der Undurchsichtigkeit von GKI-Tools ist die Rückverfolgbarkeit. Wenn Entscheidungen nicht nachvollziehbar sind, kann es schwierig sein, Fehler oder unangemessenes Verhalten einer GKI-Applikation zu identifizieren und zu korrigieren. Dies kann zu einem Mangel an Verantwortlichkeit und Transparenz führen und das Vertrauen der Nutzer in die Technologie und das Unternehmen beeinträchtigen.

Es ist daher wichtig, dass Unternehmen und Nutzer darauf achten, dass die GKI-Tools, die sie verwenden, eine ausreichende Transparenz und Rückverfolgbarkeit bieten. Dazu gehört auch, dass Unternehmen die Algorithmen und Trainingsdaten offenlegen und sicherstellen, dass Nutzer die Entscheidungen nachvollziehen können. Nur so kann das Vertrauen der Nutzer in die Technologie und die Entscheidungen, die auf der Grundlage von GKI getroffen werden, gestärkt werden.

Ethische und legale Grenzen

Außerdem besteht die Gefahr, dass GKI keine ethischen Grenzen kennt und zu Ergebnissen führt, die beleidigend oder illegal sind. Da GKI-Algorithmen auf der Basis von Trainingsdaten arbeiten, können sie die Voreingenommenheit oder Vorurteile ihrer Datenquellen übernehmen. Wenn diese Datenquellen beispielsweise diskriminierende oder unethische Praktiken widerspiegeln, kann dies dazu führen, dass das GKI-Tool ähnliche Entscheidungen trifft.

Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung von GKI-Tools bei der Einstellung von Mitarbeitern. Wenn das Tool aufgrund von ungenauen oder voreingenommenen Daten zu diskriminierenden Entscheidungen führt, kann dies zu rechtlichen oder moralischen Konsequenzen führen. Darüber hinaus können aus den Entscheidungen von GKI-Tools auch beleidigende Ergebnisse resultieren, wenn beispielsweise automatisch generierte Texte oder Bilder diskriminierende oder rassistische Inhalte enthalten.

Um diese Risiken zu minimieren, sollten Unternehmen sicherstellen, dass die GKI-Tools, die sie verwenden, über eine ausreichende ethische Prüfung verfügen. Dies kann beinhalten, dass Unternehmen sicherstellen, dass die Trainingsdaten ausgewogen und frei von Voreingenommenheit sind. Es kann auch bedeuten, dass Unternehmen ein Ethik-Board einrichten, um die Entscheidungen von GKI-Tools zu überwachen und sicherzustellen, dass sie ethischen Standards entsprechen.

Es ist auch wichtig, dass Unternehmen und Nutzer die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen berücksichtigen, die mit der Verwendung von GKI-Tools verbunden sind. In einigen Fällen können die Entscheidungen von GKI-Tools gegen Gesetze oder Vorschriften verstoßen, was zu rechtlichen Konsequenzen führen kann.

Insgesamt ist es wichtig, dass Unternehmen und Nutzer sich der Risiken bewusst sind, die mit der Verwendung von GKI-Tools verbunden sind, insbesondere in Bezug auf die ethischen Grenzen und die Möglichkeit beleidigender oder illegaler Ergebnisse.

Vertraulichkeit und Datenschutz

Die Verwendung von GKI-Tools birgt auch das Risiko, dass vertrauliche Informationen preisgegeben werden und gegen Datenschutzgesetze verstoßen wird. Da GKI-Tools in der Lage sind, große Mengen an Daten zu verarbeiten und zu analysieren, kann dies zu erheblichen Datenschutzproblemen führen, insbesondere wenn es sich um personenbezogene Daten handelt.

Um diese Risiken zu minimieren, sollten Nutzer sicherstellen, dass nur Daten, die für die spezifische Anwendung des GKI-Tools relevant sind, in das Tool eingegeben werden dürfen. Unternehmen sollten auch gewährleisten, dass sie den gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen entsprechen, die mit der Verwendung von GKI-Tools verbunden sind. Dies kann beinhalten, dass Unternehmen interne Richtlinien und Verfahren zur Einhaltung von Datenschutzgesetzen entwickeln und ihre Mitarbeiter entsprechend schulen.

Es ist auch wichtig, dass Nutzer sich über die Geschäftsbedingungen des Anbieters informieren, bevor sie ein GKI-Tool nutzen. Die Geschäftsbedingungen können Informationen darüber enthalten, wie der Anbieter mit den Daten umgeht, die durch das GKI-Tool gesammelt werden, und welche Sicherheitsmaßnahmen er ergreift, um die Daten zu schützen.

Erfolgreiche Nutzung durch Sensibilisierung

Die Verwendung von künstlicher Intelligenz (KI) ist zweifellos eine der bedeutendsten Errungenschaften der modernen Technologie. KI-Systeme haben das Potenzial, unser Leben in vielen Bereichen zu verbessern, von der Medizin über die Wissenschaft bis hin zur Industrie und darüber hinaus. Allerdings sind auch Risiken und potenzielle Gefahren mit dem Einsatz von KI verbunden. Insbesondere die Unvorhersehbarkeit von KI-Systemen und ihre Fähigkeit, große Datenmengen zu verarbeiten, können zu unerwarteten oder unerwünschten Ergebnissen führen.
Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Nutzer ein tiefes Verständnis der mit KI verbundenen Risiken haben. Wenn Nutzer die möglichen Risiken ignorieren oder nicht ernst nehmen, kann dies zu schwerwiegenden Konsequenzen führen, wie beispielsweise Datenschutzverletzungen, Diskriminierung oder unerwünschtem Verhalten von KI-Systemen. Es ist daher unerlässlich, dass Benutzer sich der Möglichkeiten und Einschränkungen von KI bewusst sind und sicherstellen, dass sie die Technologie auf eine Weise einsetzen, die sowohl für sie selbst als auch für die Gesellschaft als Ganzes von Vorteil ist.

Um eine verantwortungsvolle Nutzung von KI zu gewährleisten, müssen Nutzer über die Risiken und potenziellen Probleme informiert sein, die mit der Verwendung von KI-Systemen verbunden sind. Dazu gehört beispielsweise die Notwendigkeit, ethische Standards einzuhalten und sicherzustellen, dass KI-Systeme transparent und verantwortungsvoll arbeiten. Es ist auch wichtig, dass Benutzer sich der Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft bewusst sind und sicherstellen, dass sie die Technologie in einer Weise einsetzen, die die Rechte und Freiheiten anderer nicht beeinträchtigt.

Um sicherzustellen, dass Nutzer die Vorteile von KI nutzen, ohne negative Konsequenzen zu erleiden, sollten sie sich aktiv mit den Risiken auseinandersetzen und sich über bewährte Verfahren und Best Practices informieren. Dazu gehört beispielsweise, dass sie KI-Systeme regelmäßig überwachen und auf mögliche Probleme reagieren, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren. Zudem sollten Nutzer sicherstellen, dass sie die Daten, die KI-Systeme verwenden, sorgfältig auswählen und überprüfen, um sicherzustellen, dass sie zuverlässig und angemessen sind.

Insgesamt ist die Sensibilisierung für die Risiken, die mit der Verwendung von KI verbunden sind, von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Nutzer die Technologie in einer Weise einsetzen, die sowohl für sie selbst als auch für die Gesellschaft als Ganzes von Vorteil ist. Es ist wichtig, dass Nutzer sich aktiv mit den Risiken auseinandersetzen und sich über bewährte Verfahren und Best Practices informieren, um sicherzustellen, dass sie die Vorteile von KI nutzen, ohne negative Konsequenzen zu erleiden.

Der EU AI Act ist flankierend ein wichtiger Schritt in Richtung einer verantwortungsvollen Nutzung von KI. Der Akt setzt Standards für die Entwicklung und Anwendung von KI-Systemen in der Europäischen Union und soll sicherstellen, dass KI-Systeme transparent, zuverlässig und ethisch einwandfrei arbeiten. Er umfasst auch spezifische Regeln für Hochrisiko-KI-Anwendungen und legt Anforderungen für die Datentransparenz und das Risikomanagement fest. Durch die Einhaltung dieser Standards können Nutzer sicherer sein, dass KI-Systeme auf eine Weise verwendet werden, die sowohl für sie selbst als auch für die Gesellschaft als Ganzes von Vorteil ist. Der EU AI Act wird somit dazu beitragen, das Vertrauen in KI-Systeme zu stärken und die Akzeptanz von KI in der Gesellschaft zu fördern.

Über den Autor: Wilhelm Griga

Dr. Wilhelm Griga ist Senior Quality Manager bei der Siemens AG, Digital Industries mit dem Fokus Organisationsentwicklung, digitale Transformation, agiles Managementsystem, nachhaltiges Non-Conformance Management und modernes Audit Management. Er verfügt über funktionsübergreifende, internationale Personalführungserfahrung und ist Hochschuldozent für Business Excellence.

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