Deutsche Unternehmen setzen im internationalen Vergleich auf Qualität17 | 01 | 17

Umfrage

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt als Partner die internationale Studienreihe „Global State of Quality“ der American Society for Quality (ASQ). Mit den Ergebnissen der aktuellen Befragung lassen sich erneut Aussagen zu qualitätsbezogenen Themen machen und international einordnen. Dafür konnten nach einer ersten Untersuchung in 2013 nun erneut Praktiker und Experten weltweit befragt werden.

Vor allem bei Produkten und Dienstleistungen „Made in Germany“ ist Qualität ein, wenn nicht das zentrale Thema. Die Studienergebnisse zeigen, dass diesem Aspekt eine entscheidende Rolle bei der Leistungsfähigkeit von Organisationen zugewiesen wird. Annähernd jeder zweite Teilnehmer aus Deutschland ordnet Qualität als wesentlichen strategischen Wert des eigenen Unternehmens ein. Im internationalen Vergleichsfeld liegt dieser Anteil mit 36 Prozent weitaus niedriger.

Vorsprung durch hochqualifiziertes Personal

Ein beachtenswertes Bild bietet sich in puncto berufsbegleitende Weiterbildungen in Deutschland: Beim Intensivtäter in Sachen qualitätsbezogene Trainings findet in vergleichsweise großer Breite themenspezifische Weiterqualifikation statt. Generelles QM-Training spielt in 78 Prozent der teilnehmenden Organisationen aus Deutschland eine Rolle. Im internationalen Vergleich liegt man damit weit vorne. Lediglich gut die Hälfte aller Teilnehmer global handhabt das ebenso.

Fünf Top-Aspekte zum Thema Qualität, die Unternehmen mit Trainings adressieren:

Deutschland:

  • Qualitätsmanagement (78 Prozent)
  • ISO-Normen & Standards (74 Prozent)
  • Basiswissen Qualität (74 Prozent)
  • Qualitätswerkzeuge (60 Prozent)
  • Audits/ Auditieren (58 Prozent)

International:

  • Basiswissen Qualität (67 Prozent)
  • ISO-Normen & Standards (53 Prozent)
  • Qualitätsmanagement (52 Prozent)
  • Audits/ Auditieren (51 Prozent)
  • Qualitätswerkzeuge (50 Prozent)

Mit dem Kunden auf Reisen gehen

Die eigene Qualitätsstärke und ein starkes Label „Made in Germany“ zahlen sich für viele Unternehmen nachhaltig aus. Im Inland, wie auch international. Die Investitionen in eine fundierte, aber für die Themen der Zukunft offene Aus- und Weiterbildung der Menschen in den Unternehmen leisten dazu ihren Beitrag.

Gute Anknüpfungspunkte, von denen aus sich diese Erfolgsstory fortschreiben lässt, sind in der Disziplin QM fest verankert. Da wäre beispielsweise das übergeordnete Ziel, Kundenanforderungen auf Dauer erfüllen zu können. Hier führen die aktuellen Möglichkeiten Nutzerfeedback systematisch, umfassend und fortlaufend verarbeiten zu können derzeit zu vielen innovativen Prozessen und gänzlich neuartigen Geschäftsbeziehungen (inklusive Chancen, Risiken und Nebenwirkungen).

Die Studie und der US-Bias

Auf Basis eines Online-Fragebogens konnten mit der Studie Global State of Quality 2 von Juli bis einschließlich Oktober 2015 Daten von insgesamt 1.665 Teilnehmer erhoben und im Anschluss ausgewertet werden. Der Großteil der Befragten, nämlich 47 Prozent, bezieht sich in seinen Angaben auf die U.S.A. Die weiteren 53 Prozent verteilen sich auf Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern. Aus Deutschland sind Daten zu 64 Organisationen in die Analyse miteingeflossen. Das prozentuale Verhältnis von produzierenden Unternehmen zu Dienstleistern beläuft sich im Gesamtdatensatz auf 59 zu 41.

 

Über den Autor: Malte Fiegler

Malte Fiegler arbeitet im Team Innovation & Transformation der DGQ zu organisationalen Prozessen und Akteuren. Themen, die den Sozialwissenschaftler dabei besonders beschäftigen, sind der unternehmerische Umgang mit Unsicherheit und die Arbeit der Zukunft. Als Untersuchungsgegenstand, Forschungspartner und Adressat der Ergebnisse spielt bei diesen Aktivitäten das diverse Netzwerk der DGQ eine gewichtige Rolle.

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