Warum Business Continuity Management die Lebensversicherung eines Unternehmens ist10 | 08 | 22

Ein vorbereitetes und damit widerstandsfähiges Unternehmen, das auch in Krisenzeiten den regulären Geschäftsbetrieb aufrechterhält oder schnell wiederaufnehmen kann, ist klar im Vorteil. Dabei kann ein funktionierendes Business Continuity Management (BCM) unterstützen.

An erster Stelle steht dabei die Bereitschaft, überhaupt über die Einführung eines Business Continuity Managements im Unternehmen nachzudenken. Dann müssen Schnittstellen zu vorhandenen (Management-)Systemen im Unternehmen geschaffen werden, um das BCM sinnvoll zu integrieren und zu etablieren. BCM hat eine Querschnittsfunktion, da relevante Informationen aus verschiedenen Quellen dort einfließen. Wichtig ist, gleich zu Beginn einen prozessorientierten und strukturierten Ansatz zu wählen, der den Anforderungen aller Interessengruppen entspricht. Die interne Zusammenarbeit und Kommunikation mit der Geschäftsführung, den Funktionsträgern sowie Verantwortlichen anderer Managementsysteme im Unternehmen bilden dabei die wichtige Basis. Nur so kann das BCM sein erklärtes Ziel erfüllen: Das Unternehmen resilient, also widerstandsfähig zu machen, um finanzielle Auswirkungen zu mindern und Reputationsschäden zu vermeiden.

Der Fokus des BCM liegt darauf, tatsächliche und potenzielle Auswirkungen in verschiedenen Bereichen zu erkennen und zu minimieren, im besten Fall sogar ganz zu eliminieren. Im BCM werden daher gerne die Kernprozesse der vier Bereiche „Personal“, „IT/Technik“, „Gebäude“ und „Dienstleistungen“ in verschiedenen Szenarien betrachtet, um das oben dargestellte Ziel zu erreichen. Dabei wird festgestellt, welche Ressourcen zur Aufrechterhaltung des Betriebes benötigt werden. Sind diese Kernprozesse analysiert und Schwachstellen identifiziert, können Unternehmen Handlungsempfehlungen festlegen und Notfallpläne entwickeln. Dadurch wird im Krisenfall weniger Zeit benötigt, um Prozesse anzuschieben. Allein dadurch ist ein Unternehmen auf gutem Weg, resilienter zu werden.

Doch wie sollte ein BCM im Unternehmen verantwortet werden? In der neuen DGQ-Podcastfolge „Warum Business Continuity Management die Lebensversicherung eines Unternehmens ist“ beantworten Uwe Naujoks, Partner und Geschäftsbereichsleiter „Risikomanagement“, und Fanny Kohls, Senior Consultant bei der WG-DATA GmbH, diese und weitere Fragen. Ein BCM sollte im Unternehmen im besten Fall von einer Stabstelle verwaltet werden, die einzelne Aufgaben an dezentrale Stellen mit Prozess-Know-how delegiert. So kann sichergestellt werden, dass bei einer solch umfangreichen Aufgabe die Verantwortlichkeiten klar definiert und organisiert sind. Im Sinne des Prozessbewusstseins und der Schaffung neuer, unternehmensweiter Prozesse zeichnen sich hier auch Parallelen zum Qualitätsmanagement ab.

Das BCM ist darüber hinaus durch die ISO 22301:2019 auch ein zertifizierungsfähiger Standard. Hier finden Unternehmen jeglicher Größe Anregungen und Informationen, um ein BCM im Unternehmen aufzubauen. Auch ohne die entsprechende Zertifizierung können und sollten sich Unternehmen an diesem Standard orientieren, um Strategien, Pläne und Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit zu entwickeln.

Ein abschließender Tipp zur Einführung eines Business Continuity Managements kommt von unserem Podcast-Gesprächsgast Uwe Naujoks: „Nicht warten, starten!“ Sehen Sie BCM also nicht als ein Projekt mit definiertem Beginn und Ende, sondern als dauerhafte Aufgabe, mit der Sie schon heute beginnen sollten.

 

Hören Sie rein in die DGQ-Podcast-Folge 13 „Warum Business Continuity Management die Lebensversicherung eines Unternehmens ist“ mit den BCM-Experten der WG-DATA GmbH Uwe Naujoks und Fanny Kohls und den beiden Moderator:innen Natalie Rittgasser und Andreas Heinz: Zur DGQ-Podcastfolge »

Über den Autor: Andreas Heinz

Andreas Heinz ist Prokurist der DGQ Weiterbildung GmbH und seit 2016 Leiter der Abteilung Produktmanagement. Seit mehr als zwanzig Jahren ist der studierte Politikwissenschaftler in Management-Positionen in der Weiterbildungsbranche tätig.