DGQ-Studie: Vertrauen in „Made in Germany“ ungebrochen16 | 10 | 15

Made in Germany

Hat der Skandal um die Abgas-Manipulationen von Volkswagen das Vertrauen der Verbraucher in die Marke „Made in Germany“ beeinträchtigt, wie es viele Stimmen im Zuge der aktuellen Diskussion vermuten? Um der Frage nachzugehen, hat die Deutsche Gesellschaft für Qualität eine repräsentative Befragung unter 1.000 Verbrauchern in Auftrag gegeben.

Die Studienergebnisse sind eindeutig: Die Marke „Made in Germany“ steht auch in Zeiten des Abgas-Skandals bei Verbrauchern für hochwertige Verarbeitung (50 Prozent), Zuverlässigkeit (48 Prozent), herausragende Qualität (47 Prozent) sowie hohe technische Standards (38 Prozent). Für mehr als die Hälfte der Befragten ist das Gütesiegel ein wichtiges Kaufkriterium – generell oder bei der Anschaffung bestimmter Produkte wie Elektrogeräte oder Autos (58 Prozent). Nur 7 Prozent der Teilnehmer betrachten „Made in Germany“ eher als eine reine Imagefrage und nicht als ein Merkmal tatsächlicher Produkteigenschaften. Entsprechend sind sie nicht bereit, einen höheren Preis für Produkte mit dem Gütesiegel zu zahlen.

Generell blicken Verbraucher in Deutschland zuversichtlich auf die Zukunft von „Made in Germany“: 68 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass der Abgas-Skandal keine oder nur kurzfristige Auswirkungen auf das Markenimage haben wird. Lediglich rechnet jeder Fünfte mit langfristigen Schäden für das Gütesiegel und die deutsche Wirtschaft (21 Prozent).

Die Ergebnisse bestätigen unsere Einschätzung der Situation: Die Strahlkraft der Marke „Made in Germany“ ist historisch gewachsen und seit Jahrzehnten Aushängeschild für Qualität und herausragende Produkte. Sie ist mehr als das Produkt einer einzelnen Marke oder eines einzelnen Unternehmens, sondern eine Haltung, die von Millionen Menschen und zahlreichen Unternehmen weltweit gelebt wird. Das berechtigte Vertrauen der Verbraucher in das Gütesiegel gilt es zu bewahren: Durch glaubhafte Aufklärungsarbeit durch den Volkswagen-Konzern, aber auch durch das Vermeiden unnötiger Schwarzmalerei von Seiten an der Diskussion beteiligter Experten.

Über den Autor: Udo Hansen

Der Diplom-Verwaltungswirt Udo Hansen (63), Präsident eines Bundespolizeipräsidiums a.D., hat unterschiedliche Führungsfunktionen wahrgenommen: Referatsleiter im Bundesministerium des Inneren (BMI), Behördenleiter des Bundesgrenzschutzes (BGS) am Flughafen Frankfurt am Main, Präsident des Bundespolizeipräsidiums Ost. Dabei hat er sich vor allem mit der Einführung von Managementmethoden nach dem EFQM-Modell in größeren Behörden und der Einführung eines Leitbildes für den Bundesgrenzschutz bzw. für die Bundespolizei einen Namen gemacht. Parallel dazu hat Hansen an verschiedenen Hochschulen seine Erfahrungen mit dem Themenfeld Qualität vermittelt. Eines seiner Ziele ist es, die DGQ noch stärker als führende Non-Profit-Organisation für Qualität zu positionieren.

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