Letzte Meldung – Heute: Kommunikation2 | 09 | 16
Bei der Arbeit besteht bekanntlich die Aufgabe, klar zu kommunizieren, Worte und deren Gehalt zu treffen, man denke nur an Forderung/Anforderung, QS/QM, control/Kontrolle. Der Sommer gab wieder Gelegenheit zu erkennen, dass es auch im Freizeitbereich kommunikative Herausforderungen gibt. Vorbeiradelndes Paar, schlimmes Bremsenquietschen; er: ‚Welche Bremse ist es, vorn oder hinten?‘, Sie: ‚Links‘. Im Betrieb würde es jetzt zu ‚waste’ in Form von Nachfragen kommen…
Derselbe Urlaub, andere Problemlage: Dörfler wandern in Richtung der großen Stadt, grüßen wie auf dem Land üblich Jeden (könnte ja sein, dass man einander noch mal bräuchte). Die Quote der Zurückgrüßer wird geringer, der Anteil Umnichtgegrüßtzuwerden-Weggucker höher, Zweifel an Verstand und Anstand beim jeweils anderen Stamm wachsen. Highlight: ein nichtzurückgrüßender Jogger, der nach wenigen Metern wendet und die Wanderer anherrscht >Ob er der Hanswurst sei, weil ihn hier jeder meint grüßen zu müssen?< Metropole und Peripherie scheinen durch mehr getrennt zu sein, als sozioökonomische Fakten… Ist Kommunikation über solche Unterschiede hinweg überhaupt möglich? Was, wenn alle Beispielpersonen während der Arbeitszeit an einem Prozess beteiligt wären? Gelobt sei die knappe klare unmissverständliche Form, wie sie in Nordalbingien vorherrscht: ‚Und?‘ – ‚Muss ja. Und selbst?‘ – ‚Auch.‘ Na, dann…
Über den Autor: Kai-Uwe Behrends
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