Industrie 4.0 – Herausforderungen für Unternehmen16 | 03 | 16

Industrie 4.0

Andreas Altena und Sabine Roeb-Vollmer veröffentlichten im Herbst 2015 gemeinsam ein Whitepaper mit dem Titel „Sichere IT-Systeme und sichere Kommunikation: zwei neuralgische Herausforderungen für Industrie 4.0“. Im DGQ Blog nehmen wir das Thema genauer unter die Lupe. Es geht es um Begrifflichkeiten, Ziele und Herausforderungen im Kontext von Industrie 4.0, aber vor allem sollen zentrale Aspekte zur Qualitätssicherung, Standardisierung und Informationssicherheit vorgestellt werden. In den vergangenen Wochen haben wir zunächst einen Überblick über das Thema gegeben sowie wichtige Definitionen und Schlüsseltechnologien behandelt und uns den Zielsetzungen von Industrie 4.0 gewidmet. Heute stehen die Herausforderungen für Unternehmen im Kontext von Industrie 4.0 im Vordergrund.

Intelligente Vernetzung

Die intelligente Vernetzung der Produktion ist der nächste logische Schritt einer dynami­schen, evolutionären Digitalisierung der weltweiten Wirtschaft. Diese Entwicklung hängt auch mit der heutigen Produktion zusammen, die in der Kapazitätsfalle steckt: Das heißt, Kun­den kaufen nur Produkte, die ihren individuellen Anforderungen entsprechen. In den kommenden Jahren wird für Deutschland vor allem für die innerbetriebliche Logistik, die Fertigung und die indirekten Bereiche – also Bereiche, die nicht unmittelbar in die Erstellung der Leistung eingebunden sind (z. B. Verwaltung) – ein erheblicher Automatisierungsschub erwartet. Verglichen mit der medialen Präsenz des Themas und der Erwartungshaltung überrascht jedoch der derzeit geringe Durchdringungsgrad von Industrie 4.0.

Durchdringungsgrad von Industrie 4.0 überraschend gering

Die Unternehmen haben längst noch nicht mit der Umsetzung flächendeckend begonnen. Eine Umfrage, die das Fraunhofer Institut 2014 im Auftrag der Ingenics AG unter 518 Unternehmen vor allem der Automobilindustrie und aus dem Maschinen- und Anlagenbau durchführte, zeigte erstaun­liche Ergebnisse: Es existiert nur in knapp einem Drittel (29 Prozent) der befragten Orga­nisationen eine Strategie zu Industrie 4.0, die mehrheitlich von der Geschäftsführung ver­antwortet wird, und nur ein knappes Viertel hat ein Budget hierfür ausgewiesen. Als Haupthemmnisse werden die fehlende Veränderungsfähigkeit innerhalb der Organisation sowie fehlende technische Voraussetzungen angesehen. Fast ebenso viel Bedeutung wird dem Umgang mit der Arbeitnehmervertretung und dem Schutz mitarbeiterbezogener Daten beigemessen.

Nächsten Mittwoch im DGQ Blog

In der kommenden Woche widmen sich die Autoren den Herausforderungen für Produktionsprozesse im Kontext von Industrie 4.0. Wir freuen uns wenn Sie wieder vorbei schauen!

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Die Autoren:

Über den Autor: Sabine Roeb-Vollmer und Andreas Altena

Sabine Roeb-Vollmer, Partnerin der Altena-TCS GmbH, selbstständig seit 1991, ist als Beraterin und DQS-Senior-Auditleiterin spezialisiert auf die Implementierung und Weiterentwicklung von Managementsystemen für Qualität, Informationssicherheit und Service Management. Sie war bereits in zahlreichen multinationalen Konzernen erfolgreich tätig, unterstützt aber auch gerne kleine und mittelständische Unternehmen bei deren Zertifizierungsvorbereitungen. Als systemischer Business- und Management-Coach für Führungskräfte, Projektmanager und Nachwuchsführungskräfte begleitet sie Menschen in Einzelcoachings. Als Coach ist sie Sparringspartnerin ihrer Klienten und unterstützt die persönliche Weiterentwicklung im Sinne von verbesserter Selbstreflexion und Leistungssteigerung und hilft bei der Lösung von Konflikten im beruflichen und privaten Kontext.

Andreas Altena, IT-Kaufmann und Betriebswirt, ist Geschäftsführer der Altena-TCS GmbH. Seine Kernkompetenzen sind Qualitäts-, Informationssicherheit-, Datenschutz- und (IT-)Service-Managementsysteme sowie Service Excellence. Über seine geschäftsführende Tätigkeit hinaus begutachtet er seit 2007 als DQS-Senior-Auditleiter Managementsysteme in den genannten Bereichen. Seit 2012 arbeitet er als Trainer und Experte für die DGQ-Weiterbildung in den Bereichen Qualitätsmanagement, Informationssicherheit und Auditorenausbildung. Er ist Autor und Mitautor von verschiedenen Veröffentlichungen rund um die Themen Managementsysteme, Risikomanagement und Informationssicherheit. Zu Themen des Datenschutzes und der Datensicherheit ist er ein gern gefragter Experte des regionalen Fernsehens.

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