DGQ-Studie zeigt: Im Prozessmanagement besteht Nachholbedarf20 | 12 | 16

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Ob Chemie-, Dienstleistungs- oder Automotivebranche: Es gibt Themen, die Unternehmen aller Industrien bewegen. Auf der Prioritätenliste ganz oben stehen Kostenoptimierung (88 Prozent), Effizienzsteigerung (85 Prozent) sowie die eigene Flexibilität erhöhen (67 Prozent). Das ergab eine Umfrage der DGQ Weiterbildung in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsspezialisten Konzept & Markt unter 100 Führungskräften aus produzierenden und Dienstleitungsunternehmen. Doch wie begegnet man diesen Anforderungen am besten? Was braucht es, um diese Themen voranzutreiben?

Das Unternehmen von morgen: Dynamisch und digital

Ein wesentlicher Punkt auf der Agenda sollte effektives Prozessmanagement sein, denn Unternehmen sind zunehmend gefordert, auf ein dynamisches Umfeld zu reagieren und veränderungsfähig zu bleiben, wenn die Wirtschaftlichkeit stimmen soll. Prozesse müssen daher möglichst schnell und effizient an neue Rahmenbedingungen angepasst werden, um Leistung zu optimieren und Kundenanforderungen weiterhin bestmöglich erfüllen zu können. Deshalb verwundert es nicht, dass 91 Prozent der Befragten dem Prozessmanagement einen eher hohen Stellenwert im Unternehmen zuschreiben.

Ein großer Treiber ist in diesem Zusammenhang die fortschreitende Digitalisierung, die Einfluss auf nahezu alle Prozesse in Organisationen hat. Fast alle Umfrageteilnehmer (95 Prozent) gaben an, dass ihr Unternehmen seine Prozesse in weiterem Umfang digitalisieren müssen, um den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu begegnen. Das gilt nicht nur für die Buchhaltung oder ähnliche, administrative, interne Prozesse (74 Prozent), sondern auch für Service- und Dienstleistungsabläufe (57 Prozent).

Hoher Stellenwert, ausbaufähige Professionalisierung

Die hohe Einschätzung des Stellenwerts von Prozessmanagement in Unternehmen weicht allerdings deutlich von der Bewertung der Professionalität ab. So schätzen mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte den Grad der Professionalisierung lediglich als befriedigend oder ausreichend ein. Nur rund ein Drittel der befragten Unternehmen (37 Prozent) verfügt zudem bereits über einen ausgebildeten Prozessmanager – hier gibt es also noch viel Potential zu heben. Fast jeder Zweite (47 Prozent) wünscht sich deshalb sowohl für sich selbst als auch für Führungskräfte und Kollegen in angrenzenden Bereichen Trainings im Prozessmanagement.

Verbesserungsbedarf sehen die Studienteilnehmer dabei vor allem hinsichtlich Methodenkenntnissen (71 Prozent) sowie der internen Zusammenarbeit mit Schnittstellen. Eine hohe Selbstdisziplin, sich an Prozessvorgaben zu halten sowie deren Kommunikation und Vermittlung sind den Befragten dabei besonders wichtig.

Prozessmanagement durch Trainings optimieren

Die aufgezeigten Herausforderungen machen deutlich: Für Unternehmen wird es immer wichtiger, qualifizierte Mitarbeiter im Prozessmanagement in ihren Reihen zu haben, um langfristig Qualität und Wirtschaftlichkeit der eigenen Organisation zu sichern. Zielgerichtete und praxisnahe externe Weiterbildungen (87 Prozent), sowie Training on the Job (78 Prozent) sind bei den Befragten bisher bewährte Lernformen, die bei dem Auf- und Ausbau von Kompetenzen unterstützen. Weiterbildungen wie zum Beispiel der neue DGQ-Lehrgang „Prozessmanagement zur Effizienz und Zielerreichung“ kann so langfristig dazu beitragen, das Gefälle zwischen Stellenwert und Grad der Professionalisierung von Prozessmanagement in Unternehmen zu verringern und es als wichtiges Tool für den zukünftigen Geschäftserfolg auf der Agenda von Organisationen zu verankern.

Auf einen Blick: Studienergebnisse

Eine Übersicht über die Studienergebnisse gibt Ihnen diese Infografik:

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Über die Umfrage:

Im Auftrag der DGQ Weiterbildung führte das Marktforschungsinstitut Konzept & Markt GmbH im November und Dezember 2015 eine Umfrage unter 100 Führungskräften aus kleinen und großen Unternehmen aller Branchen durch, die mit Fragen des Prozessmanagements im weitesten Sinne betraut sind. Unter den Befragten waren gleichermaßen produzierende Unternehmen als auch Dienstleister.

Detaillierte Informationen zum Training und zum Zertifikat zum „DGQ-Prozessmanager“

Über die Autorin: Claudia Nauta

Claudia Nauta, geb. 1969 in Herten/Westf., ist seit 2004 bei der DGQ in der Weiterbildung beschäftigt. Sie verantwortet dort die Trainings zu Umwelt-, Energie-, Arbeitsschutzmanagementsystemen, Prozessmanagement und Audits. Die Anwendung der ISO-Normen hat sie vorab in der Beratung und in Stabstellenfunktion von der Pike auf gelernt und nebenberuflich als Auditorin in der Zertifizierung sowie als EFQM-Assessorin verfeinert. Die Erfahrungen mit Managementsystemen aus unterschiedlichsten Branchen kombiniert sie in der Weiterbildung mit erwachsenenpädagogischen Konzepten.

2 Kommentare bei “DGQ-Studie zeigt: Im Prozessmanagement besteht Nachholbedarf”

  1. Wir arbeiten allen in Prozessen. Trotzdem ist es nicht so leicht die Prozesse systematisch aufzunehmen, gut nachvollziehbar darzustellen und sie zu optimieren.
    Mit den richtigen Methoden, guten IT-Tools und ausgetesteten Vorgehensweise kommen die Projekte besser voran. Und sie bleiben nicht – wie all zu oft – im Alltag stecken.
    Eine gute Ausbildung der Prozessmanager ist enorm wichtig!

  2. 3bddce7cecfb0d7ccbd85c9ff84652bc Felix sagt:

    Ich arbeite selber erst seit kurzem, als Werkstudent, für ein Prozess – und Workflowmanagement Anbieter. Bin gerade noch dabei hier und da Informationen auszusaugen. Viele Fachbegriffe und die dahinter liegenden Informationen sind für mich aber noch Neuland. Der Artikel hat mir auf jeden Fall einen besseren Einblick verschafft.

    Beste Grüße
    Felix

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